Geschichte

Der Berg Athos („Heiliger Berg“) ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität in Griechenland.

Wenn auch anlässig der Beginn der Geschichte der Mönchsrepubliken und Klöster auf dem Athos bis weit in die frühchristliche Zeit zurückgegagen wird, so lassen sich gewiss die ersten Hinweise auf mönchisches Leben auf dem Athos wohl erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts in byzantinischer Zeit nachweisen.

Der Berg Athos war seit dem 11. Jahrhundert auch für die Christen der Kiewer Rus von großer Bedeutung. Es entstanden Klöster für Mönche aus der Rus. Vom 15. Jahrhundert an trugen die Moskauer Fürsten zur Finanzierung der Klöster bei und gründeten eigene. Diese wurden vom Moskauer Patriarchat im 16. Jahrhundert unterstellt.

Um die Wende zum 20. Jhd., also 550 Jahre nach ersten großen Auseinandersetzungen, fand der theologische Grundsatzstreit um den Hesychasmus zwischen Realisten und Nominalisten, zwischen rationalistischen Theoretikern und den an der mystischen Praxis orientierten Theologen, eine Fortsetzung. Er ging als Streit um die Imjaslavie-Bewegung, die Verehrung des Namens Gottes, in die Geschichte des Athos und der Orthodoxie ein. Der Streit trug nicht unwesentlich zum Niedergang des „russischen Berg Athos“ bei. Da sich die Mönche gegen den Heiligen Synod, die unter staatlicher Kontrolle stehende Kirchenführung im Zarenreich, stellten, ließ der russische Botschafter in Istanbul mit Hilfe von Soldaten und Feuerwehrleuten mehr als 1000 Mönche aus ihren Klöstern vertreiben und nach Russland deportieren.

Die 20 Großklöster der orthodoxen Mönchsrepublik sind heute Teil des UNESCO-Welterbes. Berühmt sind die Malerwerkstätten des Athos, deren große Tradition der Ikonenmalerei bis ins Hochmittelalter zurückreicht. Auf dem Berg war die Fortbewegung eine lange Zeit nur zu Fuß oder mit Maultieren möglich. Im Jahr 1963 wurde zur 1000-Jahr-Feier die erste Schotterstraße zwischen Dafni, dem Hafen von Athos, den man per Schiffsverbindung von Ouranopolis aus erreicht, und der Hauptstadt Karyes geschaffen. Inzwischen sind alle 20 Klöster des Athos an das Straßennetz angeschlossen und sind heutzutage beliebtes Ausflugsziel.
Quelle: Wikipedia.de


Share by: